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Großbrand im alten Schlachthof in Erfurt – Rauchwolke über der Stadt und Großalarm |
Plötzlicher Brandalarm in Erfurt
Am Montag, dem 17. Juni 2025, wurde die Stadt Erfurt von einem dramatischen Ereignis erschüttert: Auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs an der Greifswalder Straße brach ein Großbrand aus. Eine schwarze, kilometerweit sichtbare Rauchwolke stieg in den Himmel. Um 13:15 Uhr schlugen die ersten Notrufe bei der Rettungsleitstelle auf. Innerhalb kürzester Zeit waren Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste vor Ort.
Die Flammen breiten sich rasant aus
Augenzeugen berichten, dass sich der Brand rasch in einem alten Lagergebäude ausbreitete. Die enorme Rauchentwicklung ließ zunächst auf gefährliche Materialien schließen, weshalb die Feuerwehr mit Atemschutz und Spezialausrüstung anrückte. Aufgrund der massiven Flammen und Hitzeentwicklung waren mehr als 60 Einsatzkräfte vor Ort im Einsatz – darunter die Berufsfeuerwehr Erfurt und mehrere Freiwillige Feuerwehren aus umliegenden Stadtteilen.
Rauchalarm über ganz Erfurt
Das Feuer löste nicht nur Alarm in unmittelbarer Nähe aus – eine offizielle Warnmeldung wurde über die NINA-Warn-App verbreitet. Bürgerinnen und Bürger wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Lüftungen sowie Klimaanlagen abzuschalten. Die Greifswalder Straße wurde für den gesamten Verkehr gesperrt, auch der öffentliche Nahverkehr musste umgeleitet werden.
Bürgerinnen und Bürger reagieren mit Sorge
Viele Erfurter verfolgten das Geschehen mit Besorgnis. Zahlreiche Anwohner und Passanten versammelten sich an den Absperrungen. Die Polizei appellierte mehrmals an Schaulustige, den Einsatzort zu meiden, um die Arbeit der Feuerwehr nicht zu behindern. Die extreme Hitze sowie das Risiko durch mögliche Explosionen oder Gebäudeeinstürze machten das Betreten des Geländes lebensgefährlich.
Keine Verletzten, aber erheblicher Sachschaden
Glück im Unglück: Es wurden keine Personen verletzt. Das betroffene Gebäude, ein leerstehendes Lagerhaus aus dem Industriezeitalter, brannte jedoch vollständig aus. Die Polizei schätzte den Sachschaden im sechsstelligen Bereich. Das gesamte Gelände gilt als sanierungsbedürftig und war zuletzt unbewohnt, aber nicht vollständig gesichert.
Ermittlungen zur Brandursache eingeleitet
Noch während die letzten Glutnester gelöscht wurden, begannen Experten der Kriminalpolizei mit der Untersuchung des Brandorts. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass illegal entsorgter Müll oder Vandalismus eine Rolle gespielt haben könnten. Auch Brandstiftung ist nicht auszuschließen. Das Gelände war bereits in der Vergangenheit ein häufiger Einsatzort wegen kleinerer Brände und Sachbeschädigungen.
Wiederholter Brandort – ein bekanntes Risiko
Bereits 2023 und 2024 kam es auf dem ehemaligen Schlachthofgelände zu kleineren Feuerwehreinsätzen, meist ausgelöst durch Jugendliche, die auf dem Gelände zündelten oder Müll verbrannten. Obwohl die Stadt Erfurt Sicherungsmaßnahmen angekündigt hatte, war das Areal weiterhin frei zugänglich, was nun erneut zur Katastrophe führte.
Feuerwehr: Professionell, schnell, effizient
Laut Einsatzleiter der Feuerwehr war der Brand „außergewöhnlich intensiv“. Dennoch sei durch die schnelle Alarmierung und koordinierte Zusammenarbeit der Wehren Schlimmeres verhindert worden. Die Löschwasserversorgung stellte sich als Herausforderung dar, da Hydranten auf dem Gelände nicht mehr aktiv waren. Über ein nahegelegenes Industriegebiet konnte jedoch eine stabile Versorgung sichergestellt werden.
Kritik an der Stadtverwaltung
Nach dem Feuer regte sich Kritik in der Bevölkerung. Viele fragen: Warum war das Gelände weiterhin zugänglich? Wieso gibt es keine dauerhafte Absicherung oder bauliche Maßnahmen, um derartige Vorfälle zu verhindern? Vertreter der Stadt sicherten am Abend zu, dass nun schnellstmöglich eine bauliche Sicherung erfolgen soll. Auch der Vorschlag, das Gelände komplett zu räumen und zu renaturieren, wurde erneut laut.
Auswirkungen auf Umwelt und Luftqualität
Das Thüringer Landesamt für Umwelt überwachte noch am Abend die Luftwerte in den betroffenen Stadtteilen. Bis auf kurzfristige Überschreitungen durch Feinstaub seien keine dauerhaften Gesundheitsgefahren zu erwarten. Dennoch wurde dazu geraten, Freiluftaktivitäten im Umfeld zu meiden, bis sich die Rauchpartikel verflüchtigt hätten.
Wie geht es weiter? – Sicherung und Sanierung des Geländes
Die Stadt Erfurt kündigte an, die Brandruine zu sichern, möglicherweise mit Abriss und einer temporären Versiegelung. Perspektivisch sei eine Neuplanung für das Gelände in Aussicht – eventuell als Wohngebiet oder Gewerbepark. Doch auch Kritik an der langsamen Entwicklung wurde laut: Das Gelände sei seit Jahren Thema in Planungsgremien, aber konkrete Fortschritte blieben aus.
Bedeutung für Erfurt und andere Städte
Der Brand verdeutlicht ein Problem, das viele Städte betrifft: verlassene, ungenutzte Industriegelände, die nicht ausreichend gesichert sind. Sie bieten nicht nur Gefahren durch Einsturz und Brand, sondern ziehen auch Vandalen und illegale Müllentsorgung an. Die Forderung nach einem schnellen Umgang mit Altlasten wird nun auch auf Landesebene diskutiert.
Zusammenfassung in Zahlen
Kategorie | Details |
---|---|
Ort des Brandes | Alter Schlachthof, Greifswalder Straße |
Zeitpunkt | 17. Juni 2025, gegen 13:15 Uhr |
Einsatzkräfte | 60+ Feuerwehrleute, Polizei, Rettungsdienste |
Verletzte | Keine |
Sachschaden | Sechsstelliger Bereich |
Ursache | Noch unklar – Verdacht auf Fremdeinwirkung |
Besonderheit | Sichtbare Rauchwolke über der Stadt |
Warnsystem | NINA-Warn-App, Sirenen, Medienberichte |
Fazit
Der Großbrand im alten Schlachthof Erfurt war ein eindringliches Warnsignal – für Stadtverwaltung, Bevölkerung und Politik gleichermaßen. Verlassene Gebäude stellen nicht nur bauliche, sondern auch sicherheitsrelevante Risiken dar. Dank des schnellen und professionellen Eingreifens der Feuerwehr konnte eine Ausbreitung verhindert und schlimmere Folgen vermieden werden. Doch nun ist die Stadt gefordert: mit konkreten Maßnahmen, Investitionen und einem Plan, wie mit Erfurts Industriegeschichte in Verfall künftig umzugehen ist.
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